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25. November 2010 4 25 /11 /November /2010 17:08

Jetzt lebe ich ja schon ein paar Jahre hier, beschäftige mich mehr oder weniger intensiv in der Gemeinde, träller inzwischen ganz nett im hiesigen Kirchenchor, wackel da und dort, mit oder ohne Hund durch die Stadt, bin mal da und dort zu sehen, da wo es eben mir angebracht erscheint. Ich fühle mich im Großen und Ganzen ziemlich wohl hier. Genieße das eher gemäßigte Tempo einer Kleinstadt, das Gefühl, dass Jeder Jeden kennt und man auch noch nach Tagen angesprochen wird, wenn man mal in der Zeitung war. Soweit, so gut!

Aber es gibt da etwas, was vielleicht typisch ich ist.. und das ist meine Sprache und meine Art mich zu geben.

Jedem.. ob er es nun hören will, oder nicht sage ich, dass ich aus Berlin komme.. oder eigentlich eben nicht, sondern eben aus Stuttgart.. UPSS ich bin ein Wessi.. und das sage ich auch so.. eigentlich kokketiere ich sogar damit.. und umso mehr mein Umfeld.. (eben der berühmte MAN mit einem N!) von mir erwartet, dass ich ja nun endlich .. und ich bin ja doch so intelligent.. und ..blablabla.. Lange Rede, kurzer Sinn... Warum berliner ich?? Weil ich mich damit abgrenzen will.. Weil es das letzte bisschen Individualität ist, was mir noch bleibt. Vielleicht ein seltsamer Weg, aber es ist meiner!

Wo kommen wir denn hin, wenn wir alle unsere Wurzeln, die wir ja nun durch unsere Sprache eindrucksvoll ausdrücken und im ersten Moment gleich präsentieren können, verleugnen.... Ist es nicht erschreckend, dass der Studiengang Plattdeutsch (eben Mundart!) abgeschafft worden ist, dass unsere Kinder nicht mehr die Opa-Generation verstehen, wenn sie Mundart reden?

Ist es aber auch so, dass eben das Berlinern einen "Hauch" von Proletariat hat.. und wir uns schämen sollten, so zu reden? Nein, dass kann nicht sein. Auch das ist kulturelles Erbe, welches bewahrt werden muss, denn ansonsten sind wir irgendwann nur noch die grauen, uniformen Männer, die ferngesteuert das machen, was MAN sagt..

 

Also ein Hoch auf MEEN BALINAN..

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Kommentare

K
<br /> ich kann leider nicht auf deine Antwort, antworten.... ;-), schreibe deshalb neu.<br /> <br /> Die meisten Menschen folgen der sogenannten Mainstream. Daran kann und wird sich nichts ändern, auch nicht wenn man sie wie im Domino-Effekt einen Schubs gibt.<br /> <br /> Nur du selbst kannst entscheiden, was du aus dir und deinem Leben machst. DANN und nur dann wird es auch Menschen geben, die dir folgen bzw. begleiten werden.<br /> <br /> "Nicht eins werden, sondern zwei bleiben." sagte Benoîte Groult in ihrem Werk "Salz auf unserer Haut"<br /> <br /> Eine ebenfalls bemerkenswerte Frau ist Hildegard Knef. Auch sie weigerte sich, sich anzupassen. Immer wenn sie es versuchte, scheiterte sie auf der gesamten Länge.<br /> <br /> Optimismus bedeutet Träume zu entwickeln, aber es bedeutet nicht, diese auch zu leben. ;-)<br /> <br /> Dein Artikel liest sich für mich: Leute ändert Euch, damit es mir gut geht.<br /> Sorry, aber genau das wird nicht passieren.<br /> <br /> Du lebst jetzt in einer Kultur, die nicht die deine ist. Du fühlst und das sogar zu Recht, dass diesen Menschen eine gehörige Portion Kultur und Werteschöpfung fehlt.<br /> Du ahnst, dass soziales Engagement dich aber nicht weiterbringen wird. Das sind alles Erfahrungen, die ich in den vergangenen Jahren erlebte und durchmachte, und ich bin Heimkehrerin. Ich müsste<br /> wissen, was die Menschen hier wollen.<br /> Es gibt das pommersche Kinderlied "Maikäfer flieg, der Vater ist im Krieg, Mutter ist in Pommernland, Pommernland ist abgebrannt." Dieses Lied besitzt ein Alter jenseits der 100. Was Kaiser,<br /> Bischhöfe und Herzöge nicht geschafft haben, willst du in einer Nacht erreichen.<br /> <br /> Liebe Stepfanie,<br /> Du kannst es versuchen. Doch die Menschen, die hier in dieser Region etwas erreicht haben, sind die Menschen, denen es egal war, was und wie man über sie denkt. Diese Menschen sind ihren eigenen<br /> Weg gegangen und haben größtensteils ihr Glück gefunden.<br /> <br /> Das Glück liegt einzig allein bei dir, in dir, nicht in den Seelen, die hier in ihrer kleinen, heilen Welt sich zufrieden geben.<br /> <br /> "Lass die Leute reden, sie haben eh nichts besseres zu tun" - singen die Ärzte.<br /> <br /> <br /> Und<br /> letzte Worte:<br /> Manchmal muss etwas sterben, damit etwas neues entstehen kann.<br /> Das bedeutet nicht, dass man sich nicht an alte Werte erinnern darf. Im Gegenteil: Wir lernen aus der Geschichte für die Zukunft.<br /> <br /> Also lasse los von den Gedanken, hier etwas zu ändern was nicht zu ändern ist und schaffe durch deine Kraft etwas Neues.<br /> Dass das nicht leicht ist, weiß ich aus eigener Erfahrung, baue meine zweite Selbständigkeit auf. ABER ES FUNKTIONIERT, wenn auch in kleinen megakleinen Schritten.<br /> <br /> Mit Liebe Katja<br /> <br /> <br />
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K
<br /> Ich bin Heimkehrerin, seit neun Jahren wieder zurück. Meine Reise in eine andere Kultur, nennen wir sie mal Wessi-Kultur, dauerte knappe 12 Jahre.<br /> Warum ging ich, warum kehrte ich zurück? Warum brauche ich einen Spiegel aus der Gesellschaft, brauche ich einen Spiegel für mich oder für wen?<br /> Ich kenne viertel vor und dreiviertel (bis zur nächsten Stunde). Ich kenne Koten, Bälger, Knirpse, Gören und andere Kinder. Was bringt mir dieses Wissen, mit wem teile ich es?<br /> <br /> Ein bewegtes Leben liegt hinter mir und eine Zukunft vor mir. Wenn eine Stätte stirbt, eine Kultur, ein Land!!!! nicht mehr das Meine ist, stehe vor der Wahl, ebenfalls angepasst zu leben und damit<br /> zu sterben oder mich gegen alle Widrigkeiten zu stellen und eine EIGENE KULTUR ZU ENTWICKELN und zu forcieren.<br /> Der Mensch lernt, um zu lehren und Wissen zu teilen.<br /> <br /> Die Fragen: Wer bist du? Was willst du? Wohin geht deine Reise? Kannst du es dir leisten, dein Leben stagnieren zu lassen oder bist du das Leben, welches man ändern, verändern kann.<br /> <br /> Jammern ist ein Handwerk, welches man schnell beherrscht. Es gibt ein Zitat eine bedeutenden Menschen, ich glaube Mahatma Ghandi (verzeih wenn du ein anderer warst), der sagte: Sei du selbst die<br /> Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt.<br /> <br /> Niemand in Vorpommern verlangt, dass Berliner, Bayern ihre Sprachkultur aufgeben. Niemand in ganz Pommern verlangt, dass du deine Herkunft leugnest. Wer in drei Teufels Namen sagt denn so<br /> etwas?<br /> Was du fühlst, liegt allein in dir.<br /> Wenn du dich abgrenzt, kannst du nicht dazu gehören.<br /> <br /> Gehe und teile dein Wissen, lehre was du weißt und sage wer du bist und was du fühlst. "Ändere was du selbst ändern kannst. Kannst du es nicht ändern, dann ändere deine Einstellung!!!<br /> <br /> Heute bin ich alleinerziehend Selbständig. Keiner meiner Auftraggeber stammt aus Vorpommern, nicht aus Mc Pomm. Es gibt mehr wie nur die sterbende Insel oder wie es nennst, sterbende Stätten.<br /> Ich texte und die regionale Geschichte und Geschichten sind mein Job. Das Interesse für eine sterbende Kultur wieder zu wecken, WARUM DENN NICHT!<br /> <br /> Zeig dich, zeige dein Gesicht. Sich anpassen bedeutet im Leben zu stagnieren. Wo ist dein Ziel? Was willst du? und dann stehe auf und räume die Steine aus deinem Weg!!<br /> <br /> Mit Liebe Katja<br /> <br /> <br />
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S
<br /> <br /> Sind wir denn in der Masse zu unflexibel um der Veränderung entegegen zu wirken, oder diese mit zu tragen? Oder benötigt die Masse, ganz wie in der Physik nur einen kräftigen Stoß um sich in<br /> Bewegung zu setzen und dann nicht oder kaum mehr auf zu halten zu sein? Ich denke das Letzte. Weil es optimistisch ist und weil wir Optimisten sind.. und weil der Mensch eben genau darum auch<br /> Veränderung im Klima, den Gesellschaften, der persönlichen Struktur relativ einfach wegsteckt und eben nicht so einfach ausstirbt, sondern sich ganz geschmeidig den neuen Gegebenheiten anpasst.<br /> Auch wenn uns das manchmal schwerfällt zu glauben.<br /> <br /> <br /> <br />
M
<br /> Toller Beitrag!<br /> Und ja.. das hab ich mich auch schon desöfteren gefragt...<br /> warum ist man anders, nur weil man anders spricht?? Sind wir nicht alle Deutsche?? Anscheinend wohl nicht...<br /> Zumal ich ja nun finde, dass es bei uns noch geht.. wenn man sich da so manch andere anhört *grusel*<br /> aber da muss man wohl drüberstehen...<br /> fühl dich verstanden<br /> mir gehts genauso.. und ja: ich bin stolz darauf, Berlinerin zu sein.. egal, was andere denken!<br /> <br /> <br />
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R
<br /> Tja da sollen wir Toleranz zu Zugezogenen aus aller Herren Länder haben und in unserm Land gibt es nach 20 Jahren immernoch Ossi und Wessi. Ist ja auch Klar es gib z.B. auch Franken und Bayern. Die<br /> Grosse Frage in Deutschland ist wo kommst Du her, son Quatsch die richtige Frage wäre wer bist Du was machst Du so als Mensch. Wie gehts dir ist ja auch verkümmert. Standartantwort "Gut". Antworte<br /> einfach mal ehrlich und sage deinem Gegenüber nichts Banales sondern :weisst du ich habe Schulden wie ein König, Mir haben sie gestern eine Magenspiegelung gemacht und haben dabei Zyzten gefunden<br /> und überhaupt gehs mir ganz beschissen.<br /> Nach dem ersten Halbsatz will er nur noch weg.<br /> Hört sich komisch an , ist aber so<br /> <br /> <br />
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S
<br /> <br /> Genau so ist es... Aber gut, dass ich keine Magenspiegelung machen muss. BÄHHH<br /> <br /> <br /> <br />

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 Aber jetzt wird alles besser! Ich laufe den Pfunden davon!
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