Die vergangenen Tage waren so schwierig wie die vergangenen Wochen. Ich bin auf der Suche. In mir,um mich. Am Denken, über mich, über die Welt, über das was ist, was wird, was war. Ich bin unzufrieden. Mit mir.. darum mit eigentlich jedem um mich herum.
Der Zustand ist nicht neu, es ist aber belastend. Für mich und die Menschen, die mich ertragen müssen. Ich möchte so viel sagen, schreiben, tun.. und bin gelähmt. Gelähmt durch mein Sein.
Gedankensplitter.. ich kann sie nicht fangen,mich beschäftigt Dieses und Jenes. Ich will die Welt retten und vergesse mich dabei. Oder nehme mich zu wichtig. Oder Beides. Untrennbarkeit oder Unvereinbarkeit? Sicher spielt das Eine in den anderen Zustand hinein.
Vergangenes Wochenende habe ich mir mal wieder Gedanken gemacht über Unrechtssysteme. Das Wort ist schon zum Zungeschnalzen... im negativen Sinne. Man stelle sich vor, man könne einen Staat gründen. Man wäre der erste Staatschef. Man hat Visionen von einer anderen, besseren Welt, Und sicher hat man auch Visionen, wie man das verwirklichen will. Einen Lebensideologie. Und dann ? Was läuft schief? Manche Menschen finden das doof was ich mir da so gedacht habe. Okay..muss ich mit leben, denke ich. sollen sie doch gehen. Aber nein.. ich bin ein Idiot und verhafte die Menschen, die mich und meine Lebensphilosophie ablehnen, folter, morde, bespitzel, trenne Familien. Warum macht man so was? Ich verstehe das nicht. Weder damals im Ostblock, noch in China, Nordkorea, Russland, Libyen und und und.. Wo hört Meinungsfreiheit auf und fängt die Staatsgefährdung an? Ich war und bin ratlos. Wieviel Angst muss ein Staat haben um so sich und die Ideale zu verleugnen und mit Füßen zu treten. WAs muss passieren, dass aus Idealen, Lebensbedingungen herrschen, dass es für viele nicht mehr lebenswert ist.
Leben wir hier in diesem Staat frei? Es ist unfertig gedacht, aber ich finde den Faden zum Gedanken nicht mehr. Denn sind nicht auch viele zufrieden mit ihrem Sein? Die sich das Leben gar nicht anders vorstellen wollen und können`?
Sind unsere mitteleuropäischen Lebensgedanken vielleicht auch nicht so richtig?
Ich muss noch weiter Denken gehen,bevor ich mich damit weiter auseinander setzen kann.. aber vielleicht liest ja ein kluger Mensch mit, der mir erklären kann, warum die Regierungen so funktionieren, wie sie funktionieren.
Sonst? Kleinkram.. Alltag. Wir wursteln mit der Bioumstellung rum. Alles wird gut. Ich war bei meinen Eltern mit Frank..im Wohnwagen. Ich bin gerne da. Es ist idyllisch. Jungmädchenerinnerungen. Geschichte. Ich genieße die Stunden mit meinen Eltern.Wir essen gut ..ich habe ein Kuchen zum Nachtisch gemacht. Ich verkünstel mich zur Zeit gerne. Ein Mürbeteigplätzchen kurz vorgebacken als Boden, darauf eine luftig leichte Masse aus Mascarpone, Frischkäse, ei und Zucker. Gebacken, bis es goldgelb war, dann ein paar frische Erdbeeren, übergossen mit einem Guss aus Erdbeermarmelade und gehackten Pistazien. Es war sehr lecker.
Pfingsten war ruhig. Wir arbeiten eben vor uns hin.
Geburtstage waren auch ein paar. Mein Schwiegervater hatte seinen 72. Da er nie was will, alles hat und nichts macht, war die Geschenkfindungsphase dramatisch! Also denke ich mal ein paar Tage länger. Am Schluss haben wir ihm eine Profimistgabel geschenkt, auf der ein graviertes Schild angebracht war auf der PAUL'S steht. Dazu noch eine Popup-Karte mit einem Schwein, die ich natürlich selbst gemacht habe. Thomas 42. Eine Sachertorte getränkt mit Limoncello, eine Popup-Karte mit einem Klavier und eine von meinen Luxusmarmeladen. (dieses Mal ERdbeer -Limoncello-Marmelade mit Gedicht.. Gedicht gefällig`?
Umarmt von Pommerns Erd' voll Wonne,
liebkost von Italiens südlicher Sonne.
Zusammen dann ein Hochgenuss,
die Erdbeer mit Zitronenkuss.
Nun gut, wie Goethes Faust ist das nicht, aber nett und trifft es.
Die Marmelade wurde rumrum verschenkt, da wir ja selbst kaum Marmelade essen.
Brigitte (Singefreundin) 70. Bekam eine Popup-Karte mit Rose und Schmidti.. Quasselstrippe bekam eine mit einer Torte.
Sonst? Am Wochenende sollen wir wieder einen Musiker zu Gast haben. Bisher hat er sich nicht gemeldet, aber man muss eben mal abwarten.
Dann ist Sommer.. und wir freuen uns, dass die chorlose Zeit vorbei ist. Langsam wird es lang.
So, und nun der magische Moment.. Der sollte etwas sein, bei dem man grundsätzlich das Ergebnis immer sieht,aber eben die Entstehung nicht. Mhh.. sagen wir mal das aufplatzen eines Samens. Also genau der Moment, in dem die Pflanze rauskommt. Ich möchte mal wissen, was für "magische Momente" die Welt einmal sehen möchte.